Obacht
Das Thema Achtsamkeit ist in aller Munde, aber mir war dieses Wort bisher zu abstrakt.
Bei näherer Beschäftigung mit diesem Thema wurde mir dann klar, dass vor allem Mütter und Väter davon profitieren können ihre Konzentration auf den eigenen inneren Beobachter zu lenken.
Als Eltern wollen wir nur das Beste für unsere Kinder, das führt ganz schnell zu einem hohen (manchmal auch überhöhten) Selbstanspruch und auf der anderen Seite können wir unsere eigenen Bedürfnisse nicht erkennen oder leben. Ganz schnell sind wir dann in einer Stressspirale gefangen, die uns schadet und nach Veränderung drängt. Wer Kinder groß zieht neigt leicht dazu,
bis zur Erschöpfung Leistung zu bringen und trotzdem bleibt das Gefühl, eigentlich muss ich noch mehr tun.
Die Versuchung ist groß, sein Selbstbild an seine Kinder zu hängen und sich selbst in dieser
Aufgabe zu verlieren. Es ist wichtig das Hamsterrad kurz anzuhalten. Die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Frei von Ängsten, die in die Zukunft gerichtet sind oder sich mit vergangenen Dingen beschäftigen. Wir begegnen uns selbst ohne Vorurteile und ohne Wertung, beachten uns. Entdecken sie deshalb die Achtsamkeit für sich selbst wieder.
Dieses Mitgefühl für die eigene Situation verbindet sie wieder mit ihrer Lebenskraft, macht innerlich satt und enthüllt Lösungen die vorher nicht sichtbar waren.Nur wenn wir uns unsere unbewussten Haltungen, Glaubenssätzen und Muster bewusst machen, können wir sie verändern.
Das kann zu mehr Bewusstsein, Freude und Kraft führen, die wir dann in unserem privaten und auch beruflichen Leben zur Verfügung haben. Auf der Suche nach einem eingängigeren Begriff stieß ich auf das schöne süddeutsche Wort OBACHT (süddeutsch für: Vorsicht, Achtung; aber auch: auf jemanden, etwas achten, aufpassen).
In diesem Sinne geben sie Obacht auf sich.
Achtsamkeit - erste Überlegungen
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Das ist schön geschrieben. Vielen lieben Dank für diesen tollen Beitrag! :-) "Gehe, wenn du gehst. Sehe, wenn du siehst. Höre, wenn du hörst. Spüre, was du bist." Buddhistische Weisheit Ich denke auch, dass es wichtig ist, mehr Obacht auf sich selbst zu geben. Gerade der gegenwärtige Moment sollte gelebt werden, damit man ganz bewusst von Augenblick zu Augenblick das wahrnimmt, was gerade ist und was den Moment so besonders/so individuell/so einzigartig macht. Ich denke aber auch, dass man sich häufig gerade damit schwer tut, weil man gedanklich meistens in der Vergangenheit oder in der Zukunft umherschwirrt und in der Gegenwart versucht alles perfekt zu machen. Vorallem, weil es die Gesellschaft oftmals auch so erwartet und/oder man an sich selbst sehr hohe Erwartungen hat. Zudem macht man so oft den Fehler das Glück woanders zu suchen - in der Hoffnung es dort zu finden und somit läuft man diesem Glück vergebens hinterher - ohne auf sich selbst zu achten und ohne irgendwo anzukommen. Man möchte quasi alles so toll machen wie es andere immer tun. Dabei beachtet man jedoch selten, dass niemand perfekt ist und nicht alles immer so toll ist, wie es zu sein scheint. Erst, wenn selbst erkannt wird, dass Glücklichsein hier und in diesem Moment gegenwärtig ist, ist man fähig, alle Anspannung loszulassen, weitaus positiver zu denken und mehr Obacht auf sich selbst zu geben. "Das Lied, das ruhig im Herzen einer Mutter liegt, singt auf den Lippen ihres Kindes." Khalil Gibran Umso gelassener wir (Mutter, Vater und andere Erziehungsberechtigte) mit gewissen Dingen umgehen und umso sorgsamer mit uns selbst, desto entspannter sind auch unsere Kinder. Das ist ein durchaus positiver Kreislauf, von dem alle nur profitieren können. Wenn wir es also schaffen, mehr Obacht auf uns selbst zu geben, können unsere Kinder dies ganz gewiss spüren und nachahmen. Mit viel Übung kann Achtsamkeit gewiss erlernt werden. Ein Weg, der nicht immer einfach ist, aber ein Weg, der sich auf jeden Fall lohnt zu gehen.